Vampire

Eine Dresdner Maskerade Runde

Prolog 3 :   Radek

Eine Zigarette ist herrlich. Sie erledigt so vieles für mich. Der Rauch vertuscht meinen fehlenden Atem. Gerade im Winter sehr praktisch. Wo die Menschen durch ihren erbärmlich warmen Körper herumdampfen… Ja, da tarnt die Zigarette mein schönes Unleben.

Man kommt in Kontakt. Dieses ganze „Haste mal Feuer“ oder „Haste mal ne Kippe“. Man braucht eigentlich nur in mit einer Zigarette herumstehen. Schon hat man einen Schnorrer an der Backe. Oder besser: Ich habe seinen Hals.

Sie schmeckt auch gut. Ein kleiner Luxus, der die Nächte ziert. Und man kann schön seine Gedanken schweifen lassen.

Ich verstehe also nicht, was der ganze Zinnober mit diesen Dampfern soll. Tze… Verräter. Können die nicht alle beim Tabak bleiben. Dem sozialen Kit, dem Gleichmacher. Die Substanz die alle, gleich ob arm oder reich, fröstelnd im Winter vor der Kneipe zusammenbringt. Zittern, dass musste ich mir hart antrainieren. Aber im Winter unabdingbar. Und schon, zack, hat man einen Snack.

Ja, so eine Zigarette ist praktisch. Und da hinten kommt doch schon der Erste.

„Haste mal nen Stengel über?“ Oha… Dieser Menschling riecht übel. Stinkt ist noch eine schöne Umschreibung. Aber heute habe ich keine Zeit wählerisch zu sein. Ich habe Zeitdruck. Ich muss noch bei Jitka vorstellig werden. Und zu Jitka sollte man nicht hungrig erscheinen.

„Klar, hier. Ich kann sie dir auch gleich anstecken. Der Wind weht nur gerade ungünstig. Stell dich bitte hierhin, dann geht das Feuerzeug nicht aus.“

Und niemand sieht deinen pulsierenden, nährenden Arm.